Die Erzeugungsform mit dem größten Energiepotential hat gute Akzeptanzwerte in der Bevölkerung, interessanterweise umso größer dort, wo die Menschen damit konfrontiert sind. Schon allein deshalb glaube ich, dass die meisten Vorurteile relativ unbegründet sind. Die bestehenden Anlagen zeigen, dass die Angst vor Vogel- und Fledermausschlag zu vernachlässigen sind. Trauen wir den Vogerln doch etwas mehr Grips zu ;-)  Eher müsste der Verkehr verboten werden, weil dort deutlich mehr Tiere sterben. Für den Lärmschutz gibt es ausreichende gesetzliche Vorschriften - hier darf auch wieder der Verkehr deutlich höhere Emissionen aussenden. Der sog. Discoeffekt (Schattenschlag) betrifft nur wenige Haushalte zu ganz bestimmten Zeiten (Uhrzeit-, Wetter- und Jahreszeitabhängig) und kann durch gezielte Abschaltungen (wird sogar schon mit Fernbedienungen realisiert) vorübergehend komplett ausgeschaltet werden.

 

Was bleibt also noch, um "dagegen" zu sein? Die "Verspargelung" der Landschaft. Meine ästhetische Verwirrung besteht darin, dass ich Windräder elegant und kraftvoll finde. Jede Windkraftanlage vermeidet gravierende Umweltschäden. Objektiverweise gebe ich zu, dass Windräder nicht zur Natur gehören. Genau so wenig wie Straßen, Eisenbahnschienen, Stromleitungen, Flugplätze, Häfen, Schiffe und Gebäude...

Für mich steht also fest, dass man Windkraftanlagen bauen muss, um noch schlimmere Umweltschäden zu vermeiden. Denn ein Argument halte ich für unschlagbar: Windräder kann man in 20 Jahren wieder komplett abbauen, wenn bis dahin modernere, bessere oder unauffälligere Technologien zur Verfügung stehen sollten. Die bis dahin eingetretenen Klima- und Umweltschäden (bei Beibehaltung des jetzigen Systems) und das Leid der Betroffenen werden uns vermutlich aber bleiben.